Freitag, 10. März 2017

Am Limit

Einen Pfälzer Geheimtip bekam ich neulich geschenkt, von einem Weingut (Schäfer in Neustadt), von dem ich noch nie etwas gehört hatte. Dort hat der Junior des Hauses seine eigene, mit "Limit" bezeichnete Premium-Linie. Diese Weine werden in geringer Auflage hergestellt. Vom "meinem" 2013er Spätburgunder Limit gibt es gerade einmal 500 Flaschen. Das ist alles, was ich von diesem Wein wußte, als ich ihn probiert habe.

Zum Vergleich habe ich einen 2013er von Salwey aus dem Keller geholt. Es stellte sich dann allerdings heraus, dass das doch ein sehr anderer Pinot ist und daher als Vergleich nicht sehr gut geeignet. 



2013 Salwey Oberrottweiler Käsleberg Spätburgunder
Mittleres Rot mit erster Reife am Rand.
In der Nase recht ausgeprägt, rotfruchtig, ein Hauch Gummi. Am zweiten Tag ist der Gummi verschwunden, es bleibt eine ziemlich klassische rotfruchtige Pinot-Nase. 
Mittelgewichtig, recht ausgeprägte Frucht, spürbare Säure, leicht rustikal. In seiner Preisklasse (12 Euro ab Werk) ein schöner Spätburgunder.
86-88, -2020

2013 Schäfer Gimmeldinger Mandelgarten Spätburgunder "Am Limit" - eine von 500
Ebenfalls mittleres Rot, aber etwas dunkler als der Käsleberg
Nase recht stark vom Holz geprägt, Vanille, würzige und pfeffrige Noten und sogar etwas Eukalyptus.
Am Gaumen voluminös, auch hier mit deutlicher Holzprägung, würzig. Kommt mir durch die Holzdominanz etwas beliebig vor und macht auch schnell satt. Hat nicht allzuviel Frucht um das Holz zu balancieren. Ich weiß nicht wie (und wie lange) sich das entwickelt.
83-85, -2018?

Fazit: Wenn man sich am Limit bewegt, kann das auch mal schiefgehen. Für mich "too much" - der Wein verträgt das viele Holz nicht gut. Der Käsleberg, vom Charakter her natürlich ein ganz anderer Wein, macht für deutlich weniger Geld mehr Spaß.

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