Freitag, 4. August 2017

Hermannshöhle 2006

2006 gilt allgemein als schwieriges Jahr für trockene Weine. Andererseits gibt es aber auch Weine, die schlichtweg großartig sind. Einer davon war die kürzlich vertilgte Abtserde von Keller (guckstu hier). Die zählt klar zu den besten trockenen Rieslingen, die ich je getrunken habe. Daher habe ich nun auch die jeweils vorletzte Flasche der beiden anderen 2006er, die wir noch haben, probiert, Emrich-Schönlebers Halenberg und die Hermannshöhle von Dönnhoff. Zum vor ein paar Wochen probierten Halenberg habe ich keine Notizen gemacht. Der Wein war sehr gut, kam aber weder an die 2006er Abtserde noch an die Halenberge besserer Jahrgänge (ich liebe 2008) heran.
Heute nun war die Hermannshöhle an der Reihe. Bei einer 2011 durchgeführten Vergleichsprobe mit den trockenen Spätlesen (bis 2002) bzw. Grossen Gewächsen (ab 2003) aus der Hermannshöhle der Jahrgänge 2000 bis 2009 war der 2006er der am besten bewertete Wein (93 von mir, 93-96 von der Runde, guckstu hier).



2006 Dönnhoff Hermannshöhle Riesling GG
Reifes Goldgelb mit deutlichen Orangenoten
In der Nase recht ausgeprägt, viel Aprikose und reifer Pfirsisch, Karamellnoten.
Auch am Gaumen sehr präsente Aprikosen- und Pfirsischfrucht, aber auch schon eine leichte Bitternote. Da war eindeutig Botrytis dabei.
Trinkt sich noch gut, ist aber wohl schon jenseits seines Höhepunkts und kann auch an die Performance von der 2011er Probe nicht anknüpfen.
89-91, trinken

Fazit: Von den drei in kurzer Folge probierten 2006ern hat Kellers Abtserde klar die Nase vorn, ein wirklich grosser Riesling mit Potential für weitere Jahre. Halenberg und Hermannshöhle sind, insbesondere im Kontext des für trockene Weine schwierigen Jahrgangs, gute Weine, aber kommen an die Abtserde mit ihrer packenden Mineralität nicht heran.

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